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Auf der Suche nach dem Numinosen...
Im Laufe meines Lebens gab es mehrere Phasen, in denen Kunst ein wesentlicher Bestandteil meiner inneren und äußeren Welt war. In einem zweijährigen sabbatical lebte ich sogar von meinen Kunstwerken und ich erinnere mich noch heute mit großer Freude an diese Zeit im flow....
Kunst ermöglicht Unaussprechliches - Wesentliches - auszudrücken und ist somit eine Verbündete der Seele und der Spiritualität.
Das Kunstwerk selbst bleibt stets nur der Finger, der auf das große Geheimnis hinzeigt - diese Wirklichkeit, die mit Augen nicht zu sehen ist, - das Lied, das in allen beseelten und unbeseelten Dingen unaufhörlich klingt. Diese mannigfaltigen Fingerzeige sind zeitlos in und um uns gesät, und es braucht nur einen Augenblick der Aufmerksamkeit, um berührt zu werden.
Das Arbeiten mit dem Material Stein - Marmor aus dem Kärntner Krastal und Sandstein aus dem burgenländischen Römersteinbruch - machte mich demütig. Ist es nicht das Erkanntwerden-Wollende selbst, was alles daran setzt, um sich aus dem Zuviel an Material rundherum herauszuschälen? Was vermag da schon eine Hand - oder eine Flex - im Angesicht dieses stillen Wartenden, welches schon seit Ewigkeiten da ist und wartet, wartet, wartet. Manchmal Jahrtausende lang. Gerade in meinen Steinarbeiten wurde mir bewusst, dass die psychologische Arbeit stets nur ein Sichtbarmachen von bereits vorhandenen Lösungen im Menschen sein kann.
Im Künstler, im Betrachter, im Dazwischen und Darüber, links und rechts und mittendrin ist es dann vielleicht das unaufhörliche Staunen, das um sich greift ob dieser zarten Präsenz des Numinosen, das still wartet in allem und jedem - gerade aber im leeren Raum der Poesie, im stummen Singen der Bilder, im lautlosen Klang der heiligsten Musik, da gibt es kein Halten mehr und man findet sich augenblicklich wieder - im ewigen Zuhause. Gleich dem demütigen Staunen im Therapeutischen Geschehen.
In Dankbarkeit für die unerschöpfliche schöpferische Wirklichkeit in allem, was ES gibt - sich eingestehend: alles ist schon da, alles ist schon erlöst und ES wartet, wartet, wartet auf den Kuss des Erwachens in die tiefste Schönheit, die in allem wohnt.